Bavaria Yachts: Übernahme durch einen neuen Investmentfonds

Bavaria Bootsfabrik in Giebelstadt

Der deutsche Marktführer für Yachting in Schwierigkeiten, Bavaria Yachts, hat endlich einen Käufer gefunden. Ein neuer Schritt in einer Serie, die die Welt des Yachtsports prägen wird.

Turnaround-Spezialist am Ruder der Bavaria

Die Bavaria Yachtbau Gruppe wurde von der deutschen Private-Equity-Gesellschaft Capital Management Partners (CMP) für eine ungenannte Summe übernommen. Der neue Eigentümer des führenden deutschen Yachtherstellers mit Sitz in Berlin ist ein Spezialist für die Übernahme von maroden Industrieunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Mit dieser Entscheidung hat die Ungewissheit, die den ganzen Sommer über herrschte, ein Ende. Der Insolvenzverwalter von Bavaria, der im April 2018 nach der Aktivierung der nach deutschem Recht zulässigen Schutzmaßnahmen ernannt wurde, hat seine Entscheidung wiederholt verschoben, so dass die Sorge um die Zukunft der Werft wächst.

Gruppe Bavaria behält Einrümpfer und Mehrrümpfer

In den letzten Monaten gab es viele Hypothesen über die Zukunft der Bavaria-Gruppe, wobei jeder je nach seinen Informationen und Interessen Gerüchte in die Welt setzte. Zwar wurden Schwergewichte der Yachtbranche wie Ferretti in Italien oder die Bénéteau-Gruppe in Frankreich genannt, aber man ging davon aus, dass das Unternehmen "stückweise" verkauft würde. Die Tochtergesellschaft von Bavaria Catamarans, die aus der Übernahme der profitablen französischen Werft Nautitech hervorgegangen ist, wäre in Schwierigkeiten geraten und von der Muttergesellschaft getrennt worden. Letztendlich entschied man sich für einen Blockverkauf, da das Mehrrumpfboot einen Mehrwert für das Segel- und Motor-Einrumpfbootgeschäft darstellt. CMP übernimmt alle 550 Mitarbeiter des deutschen Standorts in Giebelstadt und die 250 Mitarbeiter des französischen Werks in Rochefort.

Wie sieht die Zukunft der Bavaria-Gruppe aus?

Die Bootsfabriken der Bavaria-Gruppe werden zwar in den nächsten Monaten in Betrieb bleiben, aber die längerfristige Zukunft bleibt unklar. Die endgültige Unterzeichnung des Übernahmevertrags muss in den kommenden Wochen von den Wettbewerbsbehörden bestätigt werden. Sie wurde vom Gläubigerpool genehmigt. Es wird nun notwendig sein, eine Entwicklungspolitik für Bavaria Yachts zu finden. Die deutsche Werft hat in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass es für einen nicht-industriellen Anteilseigner schwierig ist, die finanzielle Rentabilität zu erreichen, die in der Welt des Yachtsports erwartet wird. Wird die CMP eine Logik haben, die der Yachtindustrie entspricht, oder wird die Suche nach schnellem Profit zu neuen Schwierigkeiten führen? Die einzigen sicheren Folgen dieser Episode sind der Imageschaden für die Marke Bavaria und ihre Boote nach einem langen Sommer und den Bootsmessen zum Schulanfang, die voller Gerüchte waren...

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