Der Elektroantrieb hält Einzug in die Serienproduktion
Mit der für den Sommer 2025 angekündigten Einführung der Bavaria C38e, C42e und C46e wird der Elektroantrieb in der C-LINE-Reihe der deutschen Werft eingeführt. Die neuen Schiffe basieren auf den bestehenden Modellen mit Verbrennungsmotoren und behalten ihre Deckspläne, Rümpfe und Ausstattungen bei, werden aber mit einem alternativen Antrieb ausgestattet, der für einen leisen und unabhängigeren Betrieb vor Anker konzipiert wurde.

Das Herzstück des Systems ist ein elektrischer Saildrive. Die Bavaria C38e und C42e werden von einem 25-kW-Motor angetrieben, während die C46e auf 37 kW ansteigt. Der Saildrive-Antrieb sorgt für eine kompakte Integration und begrenzt den Luftwiderstand unter dem Rumpf. Der Antrieb wurde in Zusammenarbeit mit dem dänischen Unternehmen EPTechnologies entwickelt, das sich auf Antriebssysteme an Bord spezialisiert hat.
Zentrale Verwaltung dank der Multibox
Das Kontrollsystem ist um ein einziges Modul herum aufgebaut, die Multibox, die sowohl das Laden und Entladen als auch die Energieverteilung zwischen den Bordsystemen steuert. Diese elektronische Box steuert auch die Anzeige der Daten für die Besatzung über eine angeschlossene Schnittstelle. Sie lässt sich in das allgemeine elektrische System an Bord integrieren, ohne die Nutzungsgewohnheiten der Bootsfahrer zu verändern.

Modulare Batterien und eine Reichweite von bis zu 576 Meilen
Die Bavaria C38e und C42e verfügen standardmäßig über ein Lithium-Batteriepaket mit 18,2 kWh, das auf drei Module erweitert werden kann und eine Reichweite von über 50 Seemeilen bei geringer Geschwindigkeit ermöglicht. Die größere Bavaria C46e wird direkt mit zwei Modulen ausgestattet. Die C38e Hybrid kann bei 5,5 Knoten eine Reichweite von bis zu 576 Seemeilen erreichen.
Eine für Küstenkreuzfahrten konzipierte Konfiguration
Diese neuen Versionen behalten den Segelplan und die seetauglichen Eigenschaften der C-LINE-Serie bei. Sie zielen auf ein überwiegend küstennahes Segelprogramm mit längeren Aufenthalten ab, bei dem das Fehlen von Motorengeräuschen und die Möglichkeit, die Bordsysteme mit Strom zu versorgen, zu wichtigen Argumenten werden. Ein 230-V-Wandler ist standardmäßig installiert, um den Warmwasserboiler, die elektrische Küche und die elektronischen Systeme zu versorgen.

EPTechnologies: Dänisches Know-how für europäische Baustellen
EPTechnologies wurde in Dänemark gegründet und hat sich auf alternative Antriebe für Serienyachten und Segelboote spezialisiert. Ihr Katalog umfasst Motoren, Batterien, Regelsysteme und Benutzerschnittstellen. Die Integration in die Bavaria beruht auf einer engen Zusammenarbeit mit den Ingenieuren der Werft in Giebelstadt, wodurch die Kompatibilität mit den bestehenden Produktionslinien gewährleistet wird.
Mit dieser neuen Reihe von Segelbooten mit Elektro- oder Hybridantrieb erfüllt Bavaria eine wachsende Erwartung der Freizeitsegler: Sie wollen die Lärmbelästigung und die Auswirkungen auf die Umwelt reduzieren, ohne auf Autonomie zu verzichten. Wird die Zukunft der Küstenkreuzfahrten in dieser progressiven Hybridisierung liegen? Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Modelle in der Praxis bewähren und welche Innovationen in den kommenden Jahren folgen werden.