Torqeedo wird von einem der größten Hersteller von Außenbordern mit Verbrennungsmotor aufgekauft

Der Außenbordmotorspezialist Yamaha gab die Übernahme des führenden Herstellers von Elektromotoren für Sportboote, Torqeedo, bekannt. Eine Übernahme, die den japanischen Hersteller wieder in das Rennen um die Elektrifizierung von Freizeitbooten bringt.

Yamaha kauft Torqeedo auf

Torqeedo, ein Pionier des modernen Elektroantriebs in der Freizeitschifffahrt, wird Teil der Yamaha Motor Group, deren Marineabteilung ein Schwergewicht im Bereich der Verbrennungsaußenbordmotoren ist. Der japanische Konzern gab am 19. Januar 2024 bekannt, dass er mit dem derzeitigen Eigentümer, dem deutschen Unternehmen Deutz, eine Vereinbarung über die Übernahme aller Anteile an Torqeedo unterzeichnet hat. Die Vereinbarung bedarf noch der Zustimmung der Behörden.

Torqeedo wurde 2005 gegründet und beschäftigt heute 230 Mitarbeiter. Das deutsche Unternehmen, das mit transportablen Außenbordern mit geringer Leistung begann, verfügt nun über ein umfangreiches Sortiment an elektrischen Außenbordern und Inboards mit einer Leistung von bis zu 100 kW sowie Batterien und verschiedenes Zubehör. Das in Bayern gegründete Start-up-Unternehmen war 2017 von dem Verbrennungsmotorenhersteller Deutz übernommen worden, um sein Wachstum zu beschleunigen .

Eine Beschleunigung von Yamaha im elektrischen Bereich

Während Elektromotoren immer häufiger auf den Heckspiegeln von Sportbooten zu finden sind und mehrere rein elektrische Motorenhersteller in allen Leistungsklassen auf den Markt kommen, hat sich der Markt für Elektromotoren in den letzten Jahren stark gewandelt. Torqeedo war ein Pionier, der mittlerweile von ePropulsion, Vision Marine Technologies und Evoy bei hohen Leistungen herausgefordert wird, während die vier großen Anbieter von Marine-Außenbordmotoren nur zögerlich mit der Entwicklung Schritt halten.

Nachdem Mercury Marine 2023 die Avator-Reihe auf den Markt gebracht hat, die bald auch in höheren Leistungsklassen angeboten werden soll, ist nun also Yamaha an der Reihe, das Tempo zu erhöhen. Seine Harmo-Motoren, die 2016 zum ersten Mal gezeigt wurden, liefen zögerlich an die Übernahme von Torqeedo dürfte sie voll in den Kampf um diesen aufstrebenden Markt eingreifen lassen. Yamaha verfügt über eine gut abgesicherte Produktpalette für den kleinen Leistungsbereich, ein Patentportfolio und setzt auf die künftige Entwicklung einer Produktpalette für den mittleren Leistungsbereich.

Auf der Seite von Suzuki, die letzten strategischen Ankündigungen des japanischen Konzerns sprachen von Plänen für Elektromotoren mit einer ersten Markteinführung im Jahr 2024 und fünf Modellen im Jahr 2030. Honda seinerseits zeigte erste Prototypen auf der Boot Düsseldorf 2023 in der ersten Phase des Projekts wurden die Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzt, sich mit dem Thema zu beschäftigen.

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