TH33 und TH38: Die bei Four Winns geborenen Katamarane wechseln zu Jeanneau
Die Motorkatamarane TH33 und TH38, die auf den amerikanischen Messen mit großem Pomp unter der Marke Four Winns vorgestellt wurden, erfahren eine unerwartete strategische Wende: Sie werden künftig in Europa und international unter dem Emblem Jeanneau vermarktet. Hinter dieser Entwicklung scheint sich eine umfassendere Neuorganisation innerhalb der Beneteau-Gruppe, der die beiden Marken gehören, abzuzeichnen.
Die TH33 und TH38, die ursprünglich als Four Winns' Ausflug in die Welt der Mehrrumpfboote angekündigt worden waren, bedeuteten einen starken Richtungswechsel für die amerikanische Marke, die sich historisch auf Bowrider, Runabouts und Express Cruiser spezialisiert hatte. Das Design, die Plattform und die ersten Einheiten waren für den nordamerikanischen Markt gedacht, mit einem Schwerpunkt auf Komfort, Stabilität und Volumen.
Doch dieser Ausflug scheint nun neu fokussiert zu sein, mit einer klaren Neupositionierung: Die gleichen Rümpfe gehören nun zum Sortiment von Jeanneau, einer Marke, die auf den internationalen Märkten viel stärker etabliert ist und bereits für ihre Segelboote und bewohnbaren Motorboote bekannt ist.
Jeanneau übernimmt die Führung im Segment
Mit dieser Neupositionierung erweitert Jeanneau seinen Umfang: Indem die Werft aus der Vendée Motorkatamarane in ihr Sortiment aufnimmt, macht sie einen diskreten, aber bedeutenden Einstieg in ein stark wachsendes Segment. Die TH33 und TH38 ergänzen nun das Angebot, das bisher von der Cap Camarat über die NC bis hin zur Merry Fisher reichte.
Der Name "TH", für "Twin Hull", wird beibehalten, aber die Marken-, Vertriebs- und Kommunikationscodes werden künftig zu 100 % Jeanneau sein.
"Diese Modellreihe passt perfekt in das Jeanneau-Universum", heißt es in der Pressemitteilung, ohne ausdrücklich das Ende des ursprünglichen Projekts unter Four Winns zu erwähnen.
Wie sieht die Zukunft von Four Winns im Multihull-Bereich aus?
Dieser Etikettenwechsel wirft eine grundlegende Frage auf: Wird sich Four Winns aus dem Segment der Motorkatamarane zurückziehen, kaum zwei Jahre nachdem sie dort ihre ersten Schritte unternommen hat? Die Marke hat sich nicht offiziell zu dieser Entwicklung geäußert, aber der Transfer des Produkts zu Jeanneau lässt vermuten, dass die Entwicklung der Produktpalette auf US-Seite eingefroren oder sogar aufgegeben werden könnte.
Four Winns könnte sich so wieder auf sein Kerngeschäft konzentrieren, nämlich offene Rümpfe mit Inboard- und Outboard-Antrieb, ein Bereich, in dem die Marke auf dem nordamerikanischen Markt nach wie vor eine starke Legitimität besitzt.
Diese Bewegung ist nicht isoliert. Die Beneteau-Gruppe, Muttergesellschaft von Jeanneau, Four Winns, Prestige, Lagoon oder Excess, hat seit mehreren Saisons eine Rationalisierung ihrer Marken und Industrieplattformen eingeleitet. Ziel: bessere Segmentierung der Produktreihen, Optimierung der Entwicklungskosten und Vermeidung von Doppelarbeit auf den internationalen Märkten.
Die Zuordnung der Motorkatamarane zu Jeanneau (Euro), deren europäisches Netzwerk besser etabliert ist (Euro), ermöglicht es, einen starken Namen in Europa zu nutzen und gleichzeitig eine Verzettelung der Marketingbemühungen zu vermeiden. Für Jeanneau bedeutet dies eine Diversifizierung. Bei Four Winns scheint die Zeit für eine Neuausrichtung gekommen zu sein.

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