Beneteau bremst das Tempo in einem schrumpfenden Markt
Der Beginn des Jahres 2025 bestätigt die Verlangsamung des weltweiten Marktes für Freizeitboote, was sich direkt auf die Auftragsbücher von Beneteau auswirkt. Der Umsatz des Konzerns fiel auf 130 Millionen Euro, was einem Rückgang von 43 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Dieser Trend, der bereits im Jahr 2024 mit einem Rückgang von 39 % begonnen hatte, ist vor dem Hintergrund anhaltender wirtschaftlicher Spannungen, insbesondere auf dem nordamerikanischen Markt, zu sehen.

Der US-Markt im Zentrum der Ungewissheit
Die Handelskonjunktur zwischen den USA und ihren Partnern beunruhigt weiterhin die Hersteller von Wassersportartikeln. Für Beneteau belasten die potenziellen Zollschwankungen die Kaufentscheidungen der nordamerikanischen Kunden, die für den Hersteller ein strategisches Segment darstellen. Dieses Klima der Instabilität führt zu einer abwartenden Haltung, die sowohl die Endkunden als auch die Vertriebsnetze betrifft. Die Verlangsamung macht sich in allen Produktreihen bemerkbar, sowohl bei den Segel- als auch bei den Motorbooten.
Produktion in der Vendée: Anpassung unter Zwang

Die Fabriken der Gruppe in Saint-Gilles-Croix-de-Vie und im Rest der Vendée laufen nun auf Sparflamme. Angesichts des Auftragsrückgangs greift Beneteau auf Kurzarbeit zurück, um die Produktionskapazitäten anzupassen. Der Rückgang der Geschäftstätigkeit betrifft mehrere Industriestandorte und stellt die ursprünglichen Wachstumsprognosen für 2025 in Frage.
Industriestrategie: Unterstützung des Netzwerks und neue Einheiten
Trotz dieser konjunkturellen Schwierigkeiten rechnet die Konzernleitung für das zweite Halbjahr 2025 mit einer Erholung der Geschäftstätigkeit. In den nächsten Monaten sollen zwanzig neue Bootsmodelle von 8 bis 24 Metern Länge zu Wasser gelassen werden. Der Schwerpunkt liegt auf der Erneuerung des Produktangebots und der Stärkung der Beziehungen zu den Händlern, um die Geschäftsdynamik ab Herbst 2025 wieder zu beleben.
Ein defizitäres Halbjahr erwartet
Die Geschäftsleitung von Beneteau bestätigte bereits, dass der Jahresabschluss für das erste Halbjahr 2025 einen Verlust ausweisen wird. Diese Ankündigung löste an der Börse eine unmittelbare Reaktion aus: Die Aktie verlor am 14. Mai 2025 fast 10 % und weitete ihren Jahresverlust auf rund 50 % aus. Dieser Einbruch spiegelt das Misstrauen der Anleger gegenüber den Entwicklungen in der Branche und die Abhängigkeit des Konzerns von den weltweiten makroökonomischen Bedingungen wider.

Während die Sommersaison näher rückt, beobachtet die Wassersportbranche aufmerksam die Entscheidungen der großen Hersteller. Für Beneteau wird der Übergang zu einem besseren zweiten Halbjahr davon abhängen, ob es gelingt, die Produktion wieder anzukurbeln, die historischen Märkte zu konsolidieren und das Angebot an die Erwartungen eines vorsichtiger gewordenen Publikums anzupassen. Es bleibt abzuwarten, ob die Diversifizierung der Produktreihen ausreicht, um die derzeitigen Turbulenzen auf dem Weltmarkt auszugleichen.