Ein Umsatzrückgang, der relativiert werden muss
Die Konjunktur auf dem Markt für Freizeitboote schrumpfte. Mit 323,2 Millionen Euro Umsatz im Geschäftsjahr 2024/25 verzeichnete Fountaine Pajot einen Rückgang um 8,2 % im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Rückgang steht in direktem Zusammenhang mit einem Rückgang der gelieferten Volumen.
Hinter diesen Zahlen steht jedoch vor allem eine Neuausrichtung der Geschäftstätigkeit auf die Realität des Auftragsbestands. Die vorzeitigen Lieferungen in den vorangegangenen Geschäftsjahren vor dem Hintergrund der Überhitzung nach Covid sind einer klassischeren Regulierung der Ströme gewichen.
Die Fachleute für Vertrieb und Finanzierung werden dies als Zeichen für eine Rückkehr zu einem nachhaltigeren Tempo werten, aber auch für die Notwendigkeit, die Bestandsstrategien entsprechend anzupassen.
Trotz Margendrucks weiterhin solide Rentabilität
Ein EBITDA von 51 Millionen Euro, d. h. 15 % des Umsatzes, stellt weiterhin ein für die Branche bedeutendes Rentabilitätsniveau dar. Das Nettoergebnis, Konzernanteil, von 29,9 Millionen Euro spiegelt eine leichte Erosion gegenüber den 33,5 Millionen Euro des Vorjahres wider, was einem Rückgang von 10,75 % entspricht.
Der Druck auf die operativen Margen aufgrund des geringeren Volumens wurde nicht durch industrielle Mehrkosten verschärft. Die Werft behält daher eine gut dimensionierte Kostenstruktur bei, und ihre Politik der Kostenkontrolle scheint zu funktionieren.
Für die anderen Werften ist dies ein Signal: Das Modell Fountaine Pajot, das auf Produktionskontinuität und vielseitige Baureihen setzt, zeigt eine Fähigkeit, Stöße aufzufangen, ohne Sozialpläne auszulösen oder Industrieanlagen stillzulegen.
Ein bedeutendes Investitionsniveau trotz des vorsichtigen Marktes
Mit 24,5 Millionen Euro, die im Geschäftsjahr investiert wurden, hat Fountaine Pajot die Entscheidung getroffen, in einem dennoch unsicheren Marktumfeld hohe Ausgaben zu tätigen.
Die Werft kündigt die weitere Modernisierung ihrer Produktionsanlagen, die Anpassung der Montagelinien, aber vor allem die Entwicklung neuer Einheiten an, darunter die FPY 110, die die Marke im Premium-Outdoor-Segment verankern soll.
Die Strategie ist nach wie vor klar: nicht auf die Erholung des Marktes warten, um bereit zu sein. Diese Entscheidung belastet kurzfristig den Cashflow, ist aber mittel- bis langfristig strategisch.
Steigende Lagerbestände: Management oder Warnung?
Die Vorräte stiegen von 64,5 auf 70,4 Millionen Euro. Diese Entwicklung ist im Zusammenhang mit den erwarteten Lieferungen für das laufende Geschäftsjahr zu sehen. Sie verdeutlicht auch eine Anpassung des Produktionsrhythmus an einen volatileren Markt.
Für die Händler kann diese Tatsache Fragen aufwerfen: Wird der Anstieg der Lagerbestände im Tempo der internationalen Verkäufe aufgefangen, oder ist kurzfristig mit einer aggressiveren Geschäftspolitik zu rechnen?
Der Konzern erklärt, dass diese Bestände die bereits für 2025/26 geplanten Einheiten beinhalten. Eine rationale Erklärung, die jedoch in den Zwischenergebnissen für das laufende Jahr genau verfolgt werden muss.
Ein Schlüsseljahr in Sicht für 2025/26
Im laufenden Geschäftsjahr feiert die 1976 gegründete Werft ihr fünfzigjähriges Bestehen. Anstatt nur aus diesem Jubiläum Kapital zu schlagen, hat Fountaine Pajot beschlossen, das Jahr 2025/26 zu einem Jahr der Transformation zu machen.
Das Schlagwort lautet: Übergang. Dies bedeutet eine beschleunigte Erneuerung der Produktpalette, eine Anpassung der industriellen Kapazitäten an den Auftragsbestand und eine Konzentration auf Märkte mit Potenzial.
Mit einem positiven operativen Cashflow (14,9 Millionen Euro), einem gestärkten Eigenkapital (136,3 Millionen Euro) und einer kontrollierten Finanzierungsstruktur verschafft sich die Werft die Mittel für ihre ehrgeizigen Ziele.

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