Ein Anlegesteg, der Nutzungskomfort und Energieeffizienz vereint
Im Hafen von Saint-Tropez schwimmt seit dem Sommer 2024 unauffällig der Prototyp eines neuartigen Pontons. Der zwölf Meter lange Ponton ist mit einem Sonnendach aus Photovoltaikmodulen ausgestattet. Diese Struktur bietet sowohl Schatten für die Nutzer als auch eine Stromerzeugung, die bei einem kompletten Ausfall (vier Module) auf 32 MWh pro Jahr geschätzt wird. Dieser Ertrag deckt den durchschnittlichen Stromverbrauch von etwa 40 Sportbooten.

Von jungen Ingenieuren erdacht, auf maximale Modularität ausgelegt
Getauft Meltem dieser Ponton ist das Ergebnis einer dreijährigen Entwicklungsarbeit von One Concept Marine, einem Unternehmen, das von Maschinenbau- und Kunststoffingenieuren in La Ciotat gegründet wurde. Das Projekt entstand aus einem Erlebnis während eines Hafenaufenthalts bei großer Hitze: die Idee einer Hafeneinrichtung, die lokal Energie erzeugen und gleichzeitig den Wartekomfort verbessern kann.

Jedes Pontonmodul ist aus Verbundwerkstoffen gefertigt, um geringes Gewicht, Korrosionsbeständigkeit und Langlebigkeit zu vereinen. Ihr Design ermöglicht einen modularen Aufbau, wodurch Erweiterungen oder Wartungsarbeiten in Häfen und Wassersportbasen erleichtert werden.
Eine bis ins Detail durchdachte Umweltintegration
Über die Stromerzeugung hinaus, Meltem integriert zwei zusätzliche Funktionen. Die erste: ein System zum Sammeln und Filtern von Regenwasser. Diese Ressource kann dann für technische Zwecke im Hafen (Reinigung, Bewässerung, etc.) genutzt werden.

Die zweite Funktion zielt auf die Biodiversität ab: Unter der Struktur wurden Unterwasserräume angelegt, um den Lebensraum für küstennahe Meerestiere zu fördern. Der Ponton wird so zu einem Träger von Kinderstuben, im Sinne einer ökologischen Wiederherstellung der oft betonierten Hafengebiete.
Eine Lösung, die auf eine umweltbewusste Hafenpolitik abgestimmt ist
Diese Art von Struktur entspricht den steigenden Erwartungen an die Verringerung der Umweltauswirkungen von Wassersportanlagen. Sie bietet den Hafenbetreibern eine Lösung, die sowohl technisch als auch entwicklungsfähig und mit den Ansätzen ISO 14001, Saubere Häfen oder Agenda 2030 kompatibel ist. Die Eigenproduktion von Energie ermöglicht es außerdem, die Abhängigkeit vom Stromnetz zu verringern und sogar Häfen mit einer neutralen Energiebilanz für bestimmte Zwecke in Betracht zu ziehen.
