Braunschweig: Umsatzsteigerung in Q3 2025 trotz rückläufigem US-Markt

© Maxime Leriche

Im dritten Quartal 2025 verzeichnet Brunswick einen Umsatzanstieg von 6,8 %, der durch den Mercury-Antrieb, Ersatzteile und das Freedom Boat Club-Geschäft getragen wird. Hinter diesen Zahlen bleibt die Realität uneinheitlich, zwischen Buchverlusten, Umstrukturierungen und einem rückläufigen US-Markt.

Der US-amerikanische Konzern Brunswick, ein wichtiger Akteur im globalen Bootsbau, veröffentlichte seine Ergebnisse für das dritte Quartal 2025. Der konsolidierte Umsatz erreichte 1,36 Milliarden US-Dollar, ein Anstieg von 6,8 % im Vergleich zum Vorjahr. Hinter diesem Wachstum verbirgt sich jedoch ein einmaliger Nettoverlust, der durch Umstrukturierungskosten und Sonderabschreibungen verursacht wurde. Die Leistung liegt jedoch weiterhin über den internen Erwartungen.

Mercury-Antrieb: Stabile Nachfrage und gestärkte Marktanteile

Der Wachstumsmotor bleibt der Antrieb, insbesondere dank der Marke Mercury, die ihre Position mit einem Marktanteil von fast 50 % bei Außenbordmotoren in den USA festigt. Der Geschäftsbereich Antriebstechnik verzeichnet einen Umsatzanstieg von 10 %, der von einer stabilen Nachfrage seitens der Hersteller (OEM) und einem günstigen Bestandseffekt bei den Händlern getragen wird.

Trotz des Preisdrucks aufgrund der erwarteten Zollzuschläge profitiert die Marke weiterhin von ihrer breiten Produktpalette und ihrer industriellen Verankerung auf amerikanischem Boden.

Zubehör und Ersatzteile: ein wirksamer Hebel für die Gewinnspanne

Zubehör und Ersatzteile wuchsen im Quartal um 8%, angetrieben von Verkäufen auf dem Sekundärmarkt und einer guten Performance der Vertriebskanäle. Die Margen des Segments verbessern sich allmählich. Dieser Bereich stellt eine profitable und wiederkehrende Säule des Konzerns dar, insbesondere über die Marken der Navico Group und das US-Vertriebsnetz.

Hier sichert Braunschweig seine Einnahmen angesichts eines volatileren Neubaumarktes.

Elektronik und Integration: Navico Group wächst weiter

Die Navico Group, Muttergesellschaft von Marken wie Simrad, meldet ein moderates, aber stetiges Wachstum. Der Großteil des Umsatzes beruht nun auf dem After-Sales-Geschäft. Zu den Neuheiten des Quartals gehörte die Einführung des autonomen Steuerungssystems Simrad AutoCaptain in Zusammenarbeit mit Mercury und der Brunswick Boat Group.

Diese Entwicklung bestätigt die Strategie der vertikalen Integration des Konzerns, die auf Gesamtlösungen vom Antrieb bis zur Bordelektronik setzt.

Bootsbau: teilweise übernommen, Rationalisierung im Gange

Das Bootssegment verzeichnet einen Anstieg der Verkaufszahlen um 4 %. Die Premium-Marken konnten ihre Leistungen aufrechterhalten, während die Aluminium-Produktreihen ein starkes Quartal verzeichneten. Brunswick setzt seinen Plan zur industriellen Rationalisierung fort: Die Werke in Reynosa (Mexiko) und Flagler Beach (Florida) werden bis Mitte 2026 geschlossen und der Schwerpunkt auf die US-Werke gelegt.

Diese Entscheidungen zielen darauf ab, die Fixkosten zu senken und einen Aufstieg bei einem möglichen Aufschwung des Marktes vorzubereiten.

Clubaktivität und Wiederkehr: Freedom Boat Club expandiert

Freedom Boat Club, ein Netzwerk von Boat-Sharing-Clubs, hat mittlerweile weltweit mehr als 440 Niederlassungen. Dieses Modell mit wiederkehrenden Einnahmen ist ein strategischer Schwerpunkt für Brunswick. Im dritten Quartal entfielen über 60 % des bereinigten Betriebsergebnisses des Konzerns auf das Geschäft mit regelmäßigen Einkünften.

Schrumpfender US-Markt, aber eine diversifizierte Strategie, die den Schock abfedert

Braunschweig geht davon aus, dass der US-Markt für Freizeitboote im Jahr 2025 um 8 % schrumpfen wird. Die zweite Hälfte der Saison war jedoch stabiler, nachdem das Frühjahr von Handels- und Finanzspannungen geprägt war. Der Konzern hält an seiner Jahresprognose von rund 5,2 Milliarden US-Dollar Umsatz, einem bereinigten Gewinn von 3,25 US-Dollar je Aktie und einem freien Cashflow von mehr als 425 Millionen US-Dollar fest.

Weitere Artikel zum Thema