Volvo Penta verzeichnet trotz der US-Handelsspannungen ein Wachstum von 13 Prozent

Volvo Penta zieht sich im dritten Quartal 2025 mit einem deutlichen Umsatzwachstum aus der Affäre. In einem Klima angespannter Handelsbeziehungen und allgemein rückläufiger Märkte bleibt die Marine-Sparte des Volvo-Konzerns eine der wenigen, die ein solides organisches Wachstum verzeichnen kann.

Während die Volvo Group für das dritte Quartal 2025 einen Umsatzrückgang von insgesamt 5 % ankündigt, verzeichnet ihre Schiffssparte, Volvo Penta, im Gegenteil eine steigende Leistung. Mit einem Umsatz von 5,03 Milliarden SEK (ca. 553 Millionen Euro), der um 7 % (und sogar um 13 % bei konstanten Wechselkursen) stieg, bestätigte die Bootssparte des schwedischen Konzerns die Stärke ihrer Schlüsselmärkte.

Wachstum in den professionellen Segmenten und Rückkehr der Yachten

Der Anstieg der Geschäftstätigkeit beruht zunächst auf einer Erholung der Auftragseingänge: +28 %, d. h. 8 190 bestellte Einheiten. Die Auslieferungen folgten mit einem Anstieg um 16 % auf 9.302 Einheiten. Diese Dynamik kommt vor allem aus dem professionellen Segment: Handelsmarine, Passagiertransport und militärische Anwendungen. Der Yachting-Markt hingegen zeigt Anzeichen einer moderaten Erholung. Das Freizeitsegment hingegen bleibt weitgehend stabil, allerdings auf einem niedrigen Aktivitätsniveau.

Diese Entwicklungen sind für die Hersteller von Passagierschiffen, die Betreiber von professionellen Flotten und Werften, die an Rüstungsprojekten arbeiten, von direktem Interesse. Das erneute Interesse an Volvo Penta-Systemen ist auch auf die Erweiterung des technologischen Angebots zurückzuführen.

Widerstandsfähigkeit trotz unsicherer makroökonomischer Rahmenbedingungen

Mit einer bereinigten operativen Marge von 18,6 %, die im Vergleich zu 2024 um einen Prozentpunkt steigt, zeigt Volvo Penta eine gewisse Fähigkeit, die Kosten unter Kontrolle zu halten. Das operative Ergebnis erreichte 934 Millionen Kronen (103 Millionen Euro). Diese Zahl wurde durch das Geschäftsvolumen nach oben getrieben, aber durch einen ungünstigen Produktmix und einen negativen Währungseinfluss von 185 Millionen Kronen (ca. 20 Millionen Euro) beeinträchtigt.

Auswirkungen der US-Zollschranken auf die Branche

Ein weiterer Faktor, der Anlass zur Sorge gibt, sind Handelsbarrieren, insbesondere die von den USA erhobenen Zollzuschläge. In ihrer Mitteilung spricht die Gruppe von ungünstigen Auswirkungen auf ihre globalen Lieferketten und die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Produkte. Diese Beschränkungen, die nur schwer vorhersehbar sind, könnten im Laufe der Zeit bestimmte Abteilungen je nach ihrer Exposition stärker treffen.

Für französische und europäische Akteure der Bootsbranche, die mit Komponenten oder Antrieben von Volvo Penta arbeiten, könnte die regulatorische Instabilität bestimmter Märkte zu zusätzlichen Kosten oder einer Schwächung der Lieferwege führen.

Technische Fortschritte und allmähliche Elektrifizierung

Trotz dieser Unsicherheiten investiert Volvo Penta weiterhin in seine Produktpalette. Das Quartal war geprägt von der Einführung einer neuen Generation von Autopiloten und der Integration seines IPS Professional-Systems auf zwei renommierten Superyachten, einer Sanlorenzo und einer Amer Yacht. Diese Ausrüstungen, die für große Einheiten bestimmt sind, zeugen von der High-End-Orientierung und dem Know-how im Bereich der Bordsteuerung.

Darüber hinaus setzt die Gruppe die Entwicklung ihrer vor einigen Monaten angekündigten Palette an Elektroantrieben auf IPS-Basis fort. Diese Innovationen zeichnen eine klare Strategie zugunsten einer schrittweisen Entkarbonisierung der Antriebe in den Premium- und Profisegmenten.

Weitere Artikel zum Thema