Der Aufwind der Post-Covid-Periode lässt bei den Herstellern von Mehrrumpfbooten nach. Wie die Catana Group, deren Umsatz im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2024âeuros2025 stark zurückging, muss sich die Branche mit einem Zykluswechsel auseinandersetzen. Der in Canet-en-Roussillon ansässige Hersteller passt seine Strategie an: Anpassung der Produktion, gezielte Preissenkungen, Einführung neuer Modelle und Diversifizierung in Richtung Motorboote und schwimmendes Wohnen.
Starker Umsatzrückgang aufgrund einer abwartenden Haltung

In den ersten neun Monaten des Jahres verzeichnete die Catana Group einen konsolidierten Umsatz von 128,4 Mio. Euro, im Vergleich zu 167,5 Mio. Euro im Vorjahr. Allein im dritten Quartal, das am 31. Mai 2025 endete, sank der Umsatz um 23,6 % auf 47,2 Euro¯Mâ¬. Dieser drastische Rückgang ist auf eine Verlangsamung des Marktes, insbesondere in Nordamerika, zurückzuführen, wo man auf eine Klärung der Wirtschaftspolitik der neuen US-Regierung wartete. Diese abwartende Haltung wirkte sich auf die Auftragseingänge aus, insbesondere im Segment der neuen Einheiten.
Freiwillige Regulierung der Produktion zur Wahrung des Gleichgewichts
Catana war sich der Überhitzung der vergangenen Jahre bewusst und nahm den Rückgang vorweg. Der Konzern aktivierte die Flexibilität seiner Industrieanlagen, um das Tempo anzupassen und so den Aufbau von Lagerbeständen zu vermeiden. Diese Anpassungsfähigkeit ist das Ergebnis einer Organisation mit mehreren Standorten und einer internen Verwaltung der Produktionskette, die feine Modulationen ohne Unterbrechungen ermöglicht. Ziel ist es, in Zeiten des Abschwungs eine gesunde operative Rentabilität zu erhalten.

Tarifüberprüfung zur Ankurbelung der Nachfrage
Nach mehreren Jahren kontinuierlicher Preiserhöhungen revidierte Catana seine Geschäftspolitik. Je nach Modell wurden die Preise um 2 bis 10 % gesenkt, um das Angebot auf ein erschwinglicheres Niveau zu bringen. Diese Initiative führte zu einem erneuten Anstieg des Interesses auf den Herbstmessen 2024, da in einigen Segmenten wieder Bestellungen eingingen. Sie ist Teil einer langfristigen Logik, die darauf abzielt, die Auftragslage wieder zu verbessern, ohne die bestehenden Produktreihen zu entwerten.
Einführung neuer Modelle und strategische Diversifizierung
Trotz der Konjunkturlage baut Catana sein Portfolio weiter aus. Die BALI 5.8 ist in Produktion gegangen, ebenso wie die YOT 41, das zweite Modell der Motorbootreihe. Die nächste BALI 5.2 wird erwartet, um das Angebot an mittellangen Booten zu verstärken, während die zukünftige Ocean Class 50 auf eine Hochseekundschaft abzielen wird. Parallel dazu wird die Entwicklung der Marke Seaty, die auf schwimmendes Wohnen ausgerichtet ist, mit einer ersten Einheit, die im September 2025 in La Rochelle vorgestellt wird, konkretisiert. Diese Diversifizierung ist Teil der Strategie des Konzerns, in aufstrebende Segmente zu investieren, die weniger anfällig für Konjunkturschwankungen sind.
Eine noch resiliente Finanzlage

Trotz des Rückgangs der Geschäftstätigkeit konnte die Gruppe ihre soliden Kennzahlen beibehalten. Zur Jahresmitte war die operative Rentabilität mit 8,2 Mio. Euro (ca. 10 % des Umsatzes) weiterhin positiv, und der für 2023/2024 erwartete Cashflow betrug 38,5 Mio. Euro. Dies ermöglicht es Catana, weiterhin in Infrastruktur und Produktentwicklung zu investieren und gleichzeitig eine ausgeglichene Finanzstruktur beizubehalten.
In einem sich neu formierenden Markt für Mehrrumpfboote wird die Fähigkeit, sich schnell anzupassen und seine Wachstumsrelais zu diversifizieren, von entscheidender Bedeutung sein. Die zweite Jahreshälfte und die Messen im Herbst werden ein entscheidender Test für die Bestätigung dieser Orientierungen sein.