Lebenszyklusanalyse von Sportbooten: Neue Zusammenarbeit zwischen europäischen Werften

Um den ökologischen Wandel in der Freizeitschifffahrt zu unterstützen und gesetzlichen Änderungen vorzugreifen, wurde von einem Kollektiv aus Bootsbauern und nationalen Verbänden ein gemeinsames Programm ins Leben gerufen, um gemeinsam an Methoden zur Erstellung von Lebenszyklusanalysen zu arbeiten. Dies ist eine Schlüsselherausforderung für die Branche, die unter der Leitung eines unabhängigen Unternehmens umfassend einbezogen werden soll.

Eine Arbeitsgruppe zur Ökobilanzierung von Sportbooten

Das Konzept der Lebenszyklusanalyse (LCA) ist ein Schlüsselelement für den ökologischen Wandel. Obwohl die Verwendung von Ökobilanzen in der Schifffahrt zunimmt, fehlt es noch an Anhaltspunkten und Methoden, die speziell auf Freizeitboote zugeschnitten sind. Aus diesem Grund wurde eine europäische Initiative ins Leben gerufen, an der 16 große Sportboothersteller und 8 nationale Verbände unter der Schirmherrschaft der European Boating Industry - EBI beteiligt sind, um eine Methode zur Berechnung der Umweltauswirkungen von Booten unter 24 Metern Länge zu entwickeln. Die Firma Quantis wurde als dritte Partei, als technischer Partner, für die Durchführung der Arbeit ausgewählt.

Regulatorische Änderungen antizipieren

Das Projekt wird in zwei Phasen durchgeführt. Die erste Phase wird die Berechnungsregeln harmonisieren und auf einer transparenten und wissenschaftlichen Methode zur Bewertung des ökologischen Fußabdrucks basieren. Sie wird sich auf die verbindlichen Regeln der Europäischen Union zur Kategorisierung von Produkten und deren Auswirkungen stützen. Der zweite Schritt wird zur Einführung eines ergonomischen Tools und zur Erweiterung einer Materialdatenbank führen. Es sollte über die reine Kohlenstoffbelastung hinausgehen und auch andere Umweltkriterien bewerten.

Das Projekt steht für die Wassersportbranche im Zusammenhang mit der Notwendigkeit, künftigen regulatorischen Entwicklungen vorzugreifen.

Alle Akteure einbeziehen

Das Projekt wird heute von 16 großen europäischen Werften getragen: Amel Yachts, Amer Yachts, Azimut|Benetti Group, Bavaria Yachts, Beneteau Group, Cantiere del Pardo, Catana Group, Ferretti Group, Fountaine Pajot, Grand Large Yachting, Greenline, Inha Works, Sanlorenzo, Sasga, Sunreef und Sunseeker. Dennoch weisen die Befürworter darauf hin, dass kleinere Werften, die in Ländergruppen zusammengefasst sind, über ihre nationalen Verbände einen Beitrag leisten werden: BVWW, FIN, HISWA-RECRON, Finnboat, Confindustria Nautica, Polboat, ANEN und British Marine. Eine Notwendigkeit, da die Rolle der KMU und ihr Innovationsniveau im Nautiksektor von entscheidender Bedeutung sind. Schließlich wird ein Verbindungsausschuss eingerichtet, der die Interessen der Zulieferer vertritt, egal ob es sich um Verbundwerkstoffe, Elektro- oder Verbrennungsmotoren handelt.

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